Neugestaltung der Kanonenhalle bringt barrierefreien Zugang zum Landeszeughaus


Graz, 22. März 2013 - Von Herbst 2012 bis März 2013 wurde die Kanonenhalle des Landeszeughauses nach Plänen der INNOCAD ZT GmbH neu gestaltet und heute erstmals präsentiert. Im Zuge der Neugestaltung wurde der seit mehr als 20 Jahren geforderte Lift eingebaut, womit das Landeszeughaus nun erstmals barrierefrei zugänglich ist.
Das Grazer Architekturbüro INNOCAD ZT GmbH konnte sich in einem Architekturwettbwerb gegen sechs internationale Teilnehmer behaupten. Als Vorgabe galt, ein Konzept für die Zusammenlegung des Informationszentrums des Graz Tourismus mit dem Kassen- und Informationsbereich des Landeszeughauses sowie deren beiden Verkaufsbereichen zu entwerfen. Außerdem soll das Informationszentrum international sowohl wegen seiner Gestaltung als auch wegen der dort angebotenen Services wahrgenommen werden und für den positiven Geist der Stadt Graz als City of Design stehen.
Miteinander von Alt und Neu
Als „Sinnbild der Grazer Regionalität" bildet das Murnockerl den Grundbaustein des Projekts. Es variiert in unterschiedlichen Interpretationen und Größen als tragendes Element des Entwurfsgedankens und ist kontextueller Link, thematische Metapher, Corporate Symbol und formgebendes Element für Architektur sowie Produkt- und Modedesign. So soll ein unverwechselbarer Corporate Brand entstehen, der über die Grenzen von Graz hinaus bekannt wird. Die freistehenden Raummöbel in Form der Murnockerln dienen dabei als Träger der neuen Corporate Architecture. Im Zusammenspiel mit dem historischen Kreuzgewölbe entstand so ein spannendes und zugleich harmonisches Miteinander zwischen Alt und Neu.
Im Zuge der Neugestaltung des gesamten Erdgeschossbereiches konnten auch haus-, klima- und sicherheitstechnische Verbesserungen umgesetzt werden. Besonders erfreulich ist der Einbau der seit Jahrzehnten gewünschten Liftanlage, die ab sofort auch den barrierefreien Besuch der Obergeschosse erleichtert. Aufgrund der neuen Liftanlage war es zu dem notwendig, die Funktionen im Erdgeschoss im Sinne des Services für die Besucher/innen neu zu ordnen. Demgemäß wurde die frühere Dauerausstellung Zum Schutz des Landes ersatzlos entfernt, die dort präsentierten Exponate wurden wieder in den Obergeschossen aufgestellt. Einige Figurinen der einstigen Ausstellungsgestaltung sind den Betreibern der Riegersburg für deren dortige Präsentation übergeben worden. Die authentische Aufstellung, die im Wesentlichen seit dem 17. Jahrhundert nicht verändert wurde und das Landeszeughaus weltweit so einzigartig macht, rückt damit wieder in den Mittelpunkt. Zudem wurde erstmals ein eigener Bereich für die Vermittlung geschaffen, deren Arbeit intensiviert wird und die neue Angebote und Themenführungen konzipiert.
Dank der Kooperation mit Graz Tourismus ist das Haus zukünftig auch wieder ganzjährig zugänglich. In den Wintermonaten November bis Februar ist ein Besuch der historischen Waffenkammer im Rahmen von Führungen möglich.