Literaturpreis des Landes Steiermark geht 2017 an Clemens Setz!
Graz, 16. März 2017 - Auf Antrag von Kulturlandesrat Dr. Christian Buchmann hat die Landesregierung heute einstimmig beschlossen, den Literaturpreis des Landes Steiermark 2017, der mit 10.000 Euro dotiert ist, an Clemens Setz zu vergeben. Weiters wurde beschlossen, das Literaturstipendium des Landes an Natascha Gangl und das Lichtungen-Lyrik-Stipendium an Christoph Szalay zu vergeben. Beide Stipendien sind mit je 5.000 Euro dotiert.
„Ich gratuliere allen Preisträgern und Stipendiaten sehr herzlich und freue mich, dass die Literaturpreis und die Stipendien an Persönlichkeiten vergeben werden, die sich in hervorragender Weise in ihrem jeweiligen künstlerischen Feld ausgezeichnet haben. Die Landeskulturpreise und Stipendien sind ein Bekenntnis zur zeitgenössischen Kunst und machen deutlich, dass nicht nur die Pflege des kulturellen Erbes ein berechtigtes Anliegen ist, sondern ebenso die Förderung des Neuen", so Kulturlandesrat Dr. Christian Buchmann.
Die von der Landesregierung eingesetzte Literaturjury hat der Landesregierung vorgeschlagen, den Literaturpreis Clemens Setz zuzusprechen. Die Jury begründet ihren Vorschlag wie folgt: „Seit seinem Debütroman ‚Söhne und Planeten‘ vor 10 Jahren ist der Grazer Autor zu einer der spannendsten und prägendsten literarischen Stimmen seiner Generation gereift. In dieser Zeit hat er nicht nur drei gefeierte Romane veröffentlicht, sondern auch als Autor von Kurzgeschichten und literarischen Nacherzählungen, als Lyriker und Feuilletonist, als Übersetzer und zuletzt auch als Dramatiker mehr als überzeugt. Er ist ein Spezialist für das Skurrile und das Verschrobene, ein literarischer Schutzheiliger der Nerds. Er macht eine Welt sichtbar, in der die Grenzen zwischen realen und virtuellen Räumen immer undeutlicher werden und hat es zuletzt mit dem Mammut-Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre" geschafft, die Psychologie dieser schönen neuen Welt in eine überwältigende literarische Form zu gießen."
Zur Vergabe des Literaturstipendiums heißt es in der Jury-Begründung: „Als Dramatikerin, Hörspielautorin und Romancier hat die gebürtige Bad Radkersburgerin Natascha Gangl in den vergangenen Jahren ein vielfältiges Werk vorgelegt, in dem sie eindrucksvoll mit Sprache und Sprachen, mit fremden Kulturen und kulturellen Klischees, mit bitterer Realität und märchenhafter Fiktion, mit Trash und Tragödie jongliert. In ihrem Schreiben stürmt sie einerseits in die Welt aus und sammelt Scherben des Lebens ein, oder schlägt diese selbst aus dem Steinbruch menschlicher Existenz. Andererseits taucht sie aber auch tief in Innenwelten ab und fördert Brocken von Erinnerung und Schmerz sowie Fragmente von Identitäten ans Tageslicht. Mit großem lyrischen Gespür und vor allem auch Humor fügt sie all das zu farbenfrohen und fesselnden Mosaiken zusammen."
Die Vergabe des Lichtungen-Lyrik-Stipendium an Christoph Szalay empfiehlt die Jury für das Projekt „Raendern". Dabei handelt es sich um einen Zyklus von Gedichten, an dem Szalay seit einigen Jahren arbeitet. Die Jury dazu: „Szalay entwickelt einen lyrischen Tonfall, der subjektive Befindlichkeit mit Formen der öffentlichen und politischen Rede zusammenführt. Die Gedichte kommen dem Stimmengewirr der Gegenwart ganz nahe, entwickeln daraus aber eine künstlerische Eigenständigkeit, die in dieser Form singulär und insgesamt ein großes Versprechen für die Zukunft ist."
Literaturpreis des Landes Steiermark:
Der Literaturpreis des Landes Steiermark wird für anerkennungswürdige literarische Leistungen im Dreijahresrhythmus vergeben. Die beiden Literaturstipendien dienen der Förderung junger Autorinnen und Autoren die ihre Begabung bereits gezeigt haben und die darlegen können, dass sie mit größeren literarischen Vorhaben befasst sind. In Anerkennung des Lyrik-Schwerpunkts wird eines der beiden Stipendien an eine Lyrikerin oder einen Lyriker im Umkreis der Literaturzeitschrift „Lichtungen" vergeben. Das Literaturstipendium ist nicht an eine literarische Gattung gebunden.