Landeskulturpreisverleihung 2018 - Ein Abend voller Kunst und Kunst
Die diesjährigen Landeskulturpreise ergingen an Sonja Gangl (Würdigungspreis für bildende Kunst), Fiston Mwanza Mujila (Peter-Rosegger-Literaturpreis) sowie an Sandy Lopičić (Großer Interpretationspreis). Dazu wurden zahlreiche Stipendiatinnen und Stipendiaten neue rund bewährter Programme ausgezeichnet.
Es war ein kurzweiliger Abend, die Verleihung der diesjährigen Landeskunst- und Kulturpreise, die am 27. November im Auditorium des Joanneumsviertel stattfand. Oder wie es die Moderatorin Victoria Fux sagte: „Es ist ein wertschätzender und zielstrebiger Abend". Sie und ihre reizenden AssistentInnen vom Theaterkollektiv „Planetenparty Prinzip" gestalteten den Ablauf mit performativen Elementen, komischen Gesten und einer ritualisierten Urkundenübergabe. Das bewährte Konzept, dass KünstlerInnen, die selbst PreisträgerInnen oder StipendiatInnen sind, diesen Verleihungsabend gestalten, wurde heuer fortgesetzt.
Das Sujet, das die mit einem Plastikgabelkranz geschmückte Styria Statue von Hans Brandstetter zeigt, gestaltete das Künstlerduo „zweintopf". Die stimmungsvollen und feinsinnigen Filmporträts der Hauptpreisträger machte Susanna Flock, und die abwechslungsreichen musikalischen Einspielungen stammten vom Großen Interpretationspreisträger Sandy Lopičić, der sich am Ende dieser Show an den Flügel setzte und Chopin‘s Ballade Nr.1 op.23 (g-moll) gekonnt interpretierte.
„Preise und Stipendien sind ein wichtiger Beitrag dafür, dass die offizielle Steiermark das Wirken der Kunst- und Kulturschaffenden würdigt", betonte Kulturlandesrat Christopher Drexler, der das Kulturressort mit den begriffen "Durchflutung, Austausch und Internationalität" prädikadisierte.
Im Mittelpunkt des Abends standen die großen PreisträgerInnen. Die 53-jährige ausgezeichnete Künstlerin Sonja Gangl gab in ihrer Dankensrede zu bedenken: „Dieser Preis wurde bisher an 34 Männer vergeben, und ich bin die fünfte Frau, die diesen Preis erhält." Der kongolesische Schriftsteller Fiston Mwanza Mujila, der den Preis für seinen Roman „Tram83" erhielt, gab einen Einblick in seine Arbeit: „Ich versuche Sprache zu spüren." Erstmals wurde das Stipendium für innovative Schreibtechniken vergeben, das der israelische Literat Tomer Gardi, dessen aufsehenerregendes Buch „Broken German" am Grazer Schauspielhaus inszeniert wurde, entgegennahm. Die engagierte Chorleiterin Maria Fürntratt (Grazer Singakademie, HIB.art.chor) freute sich über das erste Nikolaus-Harnoncourt-Stipendium für musikalische Bildung junger Menschen. Weiters wurden die Atelier-Auslandsstipendien, die Film-Auslandsstipendien, die Artist-in-Europe-Stipendien sowie die Styria-Artist-in-Residence (St.A.i.R.)-Stipendien vergeben. Das Kulturressort des Landes Steiermark ehrte in diesem Rahmen rund 33 Kunstschaffende.
Die Publikation der Landeskunst- und -kulturpreise 2018 ist in der Abteilung 9 Kultur, Europa, Außenbeziehungen kostenlos erhältlich.