manuskripte-Preis 2019: Gerhild Steinbuch
Auf Antrag von Kulturlandesrat Christopher Drexler wird von der Steiermärkischen Landesregierung dieser Literaturpreis der Autorin Gerhild Steinbuch zugesprochen.
Begründung der Jury*:
„In Gerhild Steinbuchs Werk verbindet sich politisches Engagement mit einer poetischen Wucht, die in der jungen deutschsprachigen Literatur ihresgleichen sucht. Trotz des mit der Gegenwart Schritt haltenden Höllentempos, das sie einzuschlagen weiß, verlieren die sprachlichen Bilder dabei nie ihre penibel getaktete, geradezu schmerzliche Präzision; bei aller brandaktuellen Thematik verhandeln ihre Texte doch immer auch die großen, zeitlosen Fragen des Lebens.
Steinbuchs dramatische Arbeiten, Hybride zwischen Drama und Prosa, langem Gedicht und Essay, werden seit Jahren in den Schauspielhäusern des gesamten deutschsprachigen Raumes gespielt. Zuletzt engagierte sich die hochproduktive Autorin auch vermehrt in künstlerischen Kollektiven wie der gegen den europäischen Rechtsruck gerichteten Autor*innenallianz „Nazis und Goldmund". Dass es mit Gerhild Steinbuch auch eine exzellente Prosaautorin zu entdecken gilt, davon konnten sich die Leserinnen und Leser der manuskripte seit ihrem 2005 in der Zeitschrift erfolgten Debüt wieder und wieder überzeugen."
Wer mehr von Gerhild Steinbuch lesen möchte, dem sei Heft 224 der manuskripte ans Herz gelegt, das am 26.06. 2019 um 19 Uhr in der Steiermärkischen Landesbibliothek präsentiert wird.
Gerhild Steinbuch hat dazu mit ihrer „Marginalie" eine politisch-ästhetische Standortbestimmung beigesteuert, die in ihrer Schärfe und gleichzeitigen poetischen Ausdruckskraft an Alfred Kolleritschs Äußerungen an selber Stelle anschließt.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Gerhild! Wir freuen uns sehr für Dich!
Alfred Kolleritsch und Andreas Unterweger (Herausgeber manuskripte)
* In der Jury befanden sich: Christoph Hartner, Klaus Kastberger, Angelika Klammer, Annette Knoch, Werner Krause, Monique Schwitter, Andrea Stift-Laube und Andreas Unterweger.
manuskripte-Preis des Landes Steiermark
Der manuskripte-Preis des Landes Steiermark gebührt jenen Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die in enger Verbindung mit der Zeitschrift manuskripte stehen und außergewöhnliche Werke auf dem Gebiet der Lyrik, der Prosa, des Dramas oder des Essays veröffentlicht haben.
Er ist zurzeit mit 10.000 Euro dotiert.
manuskripte-PreisträgerInnen seit 1981:
1981 Alfred Kolleritsch; 1982 Ernst Jandl; 1983 Urs Widmer; 1984 Gert Jonke; 1985 Jürg Laederach; 1986 H. C. Artmann; 1987 Wolfgang Bauer; 1988 Barbara Frischmuth; 1989 Peter Waterhouse; 1990 Michael Donhauser; 1991 Gerhard Roth; 1992 Klaus Hoffer; 1993 Friederike Mayröcker; 1994 Erwin Einzinger; 1995 Reinhard P. Gruber; 1996 Josef Winkler; 1997 Franz Weinzettl; 1998 Helga Glantschnig; 1999 Hans Eichhorn; 2000 Elfriede Jelinek; 2001 Felix Philipp Ingold; 2002 Lydia Mischkulnig; 2004 Wilhelm Hengstler; 2006 Oswald Wiener; 2009 Thomas Stangl; 2013 Monique Schwitter; 2016 Andreas Unterweger; 2019 Gerhild Steinbuch