DIE LANDESKUNST- UND KULTURPREISE 2019 SIND VERGEBEN
18. November 2019 (Graz). - Es war ein würdiger, wertschätzender Abend, der ganz im Zeichen der Kunst stand: Sehr viele Gäste kamen am Montagabend ins Orpheum in Graz, wo in einem künstlerisch gestalteten Rahmen die diesjährigen Landeskunst- und Kulturpreise vergeben wurden. Kulturlandesrat Christopher Drexler, der zur Verleihung einlud, sprach einmal mehr vom ausgezeichneten, vielschichtigen und kraftvollen Kunst- und Kulturleben der Steiermark, das durch diese Preisverleihung verstärkt in die Öffentlichkeit gerückt wird: „Um der Bedeutung der Landeskulturpreise einen sichtbaren Ausdruck zu verleihen, wurde erstmalig eine eigens hierfür kreierte Trophäe Namens MELA von Andreas Heller geschaffen. Sie soll der steirischen Künstlerin Mela Hartwig gedenken, die 1938 vor den Nationalsozialisten aus Graz fliehen musste." Warum MELA - dazu gibt es auch eine kleine Vorgeschichte: Drexler bekam im Vorjahr von Annette Knoch vom Droschl-Verlag das Buch „Inferno" von Mela Spira empfohlen. „Beeindruckt von dieser vielseitigen und hintergründigen Schriftstellerin und Künstlerin und beeindruckt von diesem Buch wurde MELA zum Patennamen der neuen Skulptur, die als besonderes Zeichen der Wertschätzung ab heuer allen Preisträgerinnen und Preisträgern der Landeskunst- und -kulturpreise verliehen wird." Die künstlerische Gestaltung konnte Andreas Heller im Rahmen eines Wettbewerbes für sich entscheiden. Er charakterisiert seine MELA so: „Eine extrahierte Blüte aus Mela Hartwig-Spiras (1895-1967) Gemälde „Vase mit Blumen" wird zum skulpturalen Objekt und repräsentiert einerseits die Formensprache der Abstraktion, Konstruktion und Moderne, andererseits den symbolischen Wert von Frieden, Freiheit und Widerstand gegen politische Schreckenssysteme. Diese Werte sollen als Basis für künstlerisches Schaffen verstanden werden." Erstmals wurde in Kooperation mit der Kleinen Zeitung der Morgenstern-Preis vergeben, für einen „Rookie of the year" im künstlerischen Sinne. Die ExpertInnenjury zeichnete heuer dafür die iranstämmige Literatin Nava Ebrahimi für ihren Debütroman „Sechzehn Wörter" aus.
Nach der Begrüßung durch Orpheum-Hausherrn Bernhard Rinner, führte der Peter-Rosegger-Preisträger 2018 Fiston Mwanza Mujila abwechslungsreich performativ und voller Botschaften durch den Abend. Zu den Jazzklängen von Emiliano Sampaio plus Band rief er laut ins randvolle Orpheum: „Kunst bleibt immer. Es gibt kein Land ohne Kunst. Kunst bewegt. Kunst befreit." Mit projizierten kreisrunden sich verändernden Tränen gelang Nina Schuiki eine besonders feinfühlige Raumgestaltung. Christina Romirer gestaltete das Sujet der Einladungen, Plakate sowie der Publikation, die ab sofort in der Abteilung 9 erhältlich ist.
Die filmischen Porträts der PreisträgerInnen gestalteten analog auf 16 Milimeter Lilith Kraxner und Karl Wratschko, die beide im Vorjahr Film-Auslandsstipendiaten in Tirana (Albanien) waren. Mittels Original-Projektor wurden die Filme zum Teil stumm und zum Teil mit eigener extra Tonspur abgespielt.
Die PreisträgerInnen der diesjährigen Landeskunst- und Kulturpreise sind:
„manuskripte" Literaturpreis an Gerhild Steinbuch
Hanns-Koren-Kulturpreis an Heidrun Primas
Architekturpreis des Landes Steiermark an Susanne Fritzer und Wolfgang Feyferlik
Förderungspreis für zeitgenössische bildende Kunst an Total Refusal (Leonhard Müllner, Robin Klengel, Michael Stumpf)
Ankaufspreis für zeitgenössische bildende Kunst an Julia Gaisbacher
Arbeitsstipendien für zeitgenössische bildende Kunst an Nayari Castillo und Lena Violetta Leitner
„con-tempus" - Arbeitsstipendium an Lotte Schreiber
Viktor-Fogorassy-Arbeitsstipendium an Susanna Flock
Morgenstern-Preis an Nava Ebrahimi