11.5.2022: Café Europa: Gender Equality im Kulturbereich
E-Mail: office.igkultur@mur.at
Diskursveranstaltung (online)
Die IG Kultur Steiermark und die Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport starten in der Europawoche mit der Diskussion zum Thema "Gender Equality" im Kulturbereich.
"Frauen sind in den Kultur- und Kreativsektoren (KKS) gut vertreten und beteiligen sich nachweislich stärker an der Kultur als Männer. Wenn es jedoch um ihre spezifische Situation und Rolle in den KKS geht, werden Ungleichheiten deutlich - noch mehr, wenn intersektionale Faktoren berücksichtigt werden."
Mit diesen Worten beginnt der von Expert:innen der EU-Mitgliedstaaten (Offene Methode der Koordinierung) erstellte Bericht Geschlechtergleichstellung in den Kultur- und Kreativsektoren, der im Juni 2021 veröffentlicht wurde. Er spricht die zentralen Herausforderungen an mit denen Frauen* im Kulturbereich konfrontiert sind und schlägt, basierend auf praktischen Erfahrungen und Good-Practice-Beispielen, Empfehlungen für eine geschlechtergerechtere Kulturarbeit vor. Um Geschlechtergleichstellung in den KKS zu erreichen ist ein klares Bekenntnis von allen Akteur:innen notwendig. Wie die Autor:innen betonen sind in der Praxis Gleichstellungsstrategien ohne konkrete Ziele und diese Gleichstellungsziele wiederum ohne dazugehöriges Monitoring wenig effizient.
Die COVID-19 Pandemie hat die Lage in den KKS noch zusätzlich verschärft, sowohl betreffend der allgemeinen wirtschaftlichen Situation der KKS als auch in Bezug auf Geschlechtergleichstellung. Bei der Veranstaltung werden folgende Themen besprochen: Die wichtigsten Botschaften des Berichtes; die Position der Frauen* im österreichischen Kulturbetrieb; sowie die Auswirkung von Ungleichheiten im Zusammenhang mit der künstlerischen Identität. In gemeinsamer Diskussion werden Möglichkeiten gesucht, die im Bericht festgestellten Empfehlungen in die Praxis umzusetzen.
Die Veranstaltung ist der Auftakt einer Kooperation zwischen europäischen, nationalen und regionalen Akteur:innen in der Kunst- und Kulturszene.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und bitten um Anmeldung an office.igkultur@mur.at .
Programm:
13.00 h | Onboarding |
Moderation: Sandra Kocuvan, Land Steiermark, Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport | |
13.10 h |
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13.20 h |
Geschlechtergleichstellung in den Kultur und Kreativsektoren Heidi Meissnitzer Vorsitzende der OKM - Offene Koordinierungsmethode - Expert:innengruppe zur Geschlechtergleichstellung in den Kultur- und Kreativsektoren Q & A |
14.00 h |
Position der Frauen* im österreichischen Kulturbetrieb Lidija Krienzer Radojevic Geschäftsführerin der IG Kultur Steiermark |
14.15 h |
Aus dem Arbeitsalltag einer Komponistin Zahra Mani Komponistin, Kuratorin, Vice President European Composer and Songwriter Alliance |
14.30 h | Open Floor Diskussion |
15.00 h |
Ende |
Inhaltliche Gestaltung und Moderation
Heidi Meissnitzer, Botschaftsrätin/Vertreterin des BMKÖS für Kunst, Kultur und audiovisuelle Medien an der EU Vertretung in Brüssel, Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuni Wien mit Schwerpunkt auf Kulturmanagement, verschiedene Studien- und Auslandsaufenthalte in den USA, Frankreich, Belgien, langjährige Mitarbeit in unterschiedlichen Funktionen in der österreichischen Kultur- und Kunstverwaltung sowie Kunstberatung und Kulturförderpraxis, langjährige Erfahrungen in der nationalen und europäischen Politikgestaltung, Konzeption und Organisation von verschieden Kulturveranstaltungen auf nationaler Ebene und im EU Kontext, seit Ende 2007 Vertretung der österreichischen Interessen für verschiedene Ministerien und Politikbereiche an der EU Vertretung in Brüssel, ua. Leitung der Abteilung des BMUKK, Vortragstätigkeit, Vorsitzführung im EU Kulturausschuss im Rat während der Österreichischen Präsidentschaft 1998 und 2018.
Lidija Krienzer-Radojević ist Kulturanthropologin und Geschäftsführerin der IG Kultur Steiermark. Vor ihrem Umzug nach Graz war sie Angestellte der Universität Ljubljana und gestaltete nebenbei mit ihren Kolleg*innen das Programm der informellen Bildungsplattform Workers and Punks' University sowie eine Radiosendung auf Radio Student Ljubljana. Außerdem co-konzipierte sie das Programm des femi-queer Festivals Red Dawns. In Graz hatte sie zwischenzeitlich einen Lehrauftrag am Institut für Zeitgenössische Kunst (TU Graz), seit 2018 ist sie Geschäftsführerin der IG Kultur Steiermark. Sie beschäftigt sich mit Fragestellungen aus dem Themenkreis Kunst, Kultur und Zivilgesellschaft.
Zahra Mani ist Musikerin und Komponistin aus Pakistan und London. Sie lebt und arbeitet seit 2001 in Österreich.
Ihr musikalisches Schaffen umfasst Kompositionen für Soloinstrumente, Stimmen und Ensembles, Radiokunst und Klanginstallationen sowie elektroakustische und intermediale Performances. Manis Zugang zum Hörbaren prägt ihre Klangsprache, der ein fortwährender, subtiler Puls zugrunde liegt, und die Melodie, Rhythmus, Zeitstrukturen und Akustik stets hinterfragt.
Außerhalb der Musik und Klangkunst arbeitet sie auch als Kuratorin mit Vereinen wie dem Klanghaus Untergreith in der Steiermark oder Mani doo in Kroatien, die grenzüberschreitende Projekte im Alpen-Adria Raum und in Europa entwickeln, wie „Slow Light - Seeking Darkness" und „RESCUE - Regeneration of Disused industrial spaces through Culture in Europe". RESCUE wurde von dear EACEA als Smaller Scale Cooperation Project kofinanziert und war ein Netzwerk zwischen Italien, Slowenien, Österreich und Deutschland.
Zahra Mani ist Vize-Präsidentin der European Composers and Songwriters Alliance ECSA, Vize-Vorsitzende der European Composers Forum ECF. 2017 wurde sie mit dem Outstanding Artist Award für Musik vom damaligen BMUKK (heute BMKOES) ausgezeichnet.
Zahra Manis Leben und Arbeit sind von einer grundsätzlichen Offenheit geprägt, die in ihrer Musik und in ihrer Kulturarbeit evident ist. Sie überschreitet Grenzen und schafft interdisziplinäre Vernetzungen, um Kunst und Kultur in einer kommunikativen Gesellschaft zu verankern und zu verfestigen.
Sandra Kocuvan ist Leiterin der EU-Beratungsstelle des Landes Steiermark und betreut den Thematischen Koordinationspunkt für Kunst und Kultur in der Alpen-Adria-Allianz. Sandra Kocuvan greift auf eine langjährige Erfahrung im kulturellen Feld zurück. Privat war Kultur immer schon ihre Leidenschaft. Und schließlich hat sie ihr beruflicher Weg über Stationen im Gesundheits- und Sozialbereich wieder zurück zur Kultur geführt. Ihr Knowhow setzt sie in beratender und vernetzender Tätigkeit zwischen dem Publikum, Kulturinitiativen, Künstlerinnen und Künstlern ein.