Landeskulturpreisverleihung 2022: Ausgezeichnetes steirisches Kunst- und Kulturschaffen
Am 8. November 2022 überreichte Landeshauptmann Christopher Drexler die Statue MELA für die Kunst- und Kulturpreise
Im Grazer Dom im Berg war es am 8. November 2022 soweit: Mit der Verleihung der Landeskunst- und -kulturpreise fand wieder ein Abend von der Kunst für die Kunst statt. Der Tradition folgend wurde die Preisverleihung in einer dem Land zugehörigen Räumlichkeit gestaltet. Der Dom im Berg war dabei die Kulisse für Anaïs Horns Rauminstallationen, Filmprojektionen auf bewegten leichten Vorhängen, die anlässlich der feierlichen Überreichung für eine besondere Atmosphäre sorgten. Ganz im Zeichen der Wertschätzung von Kunst und Kultur führte Moderator Günther Friesinger eloquent und heiter durch den Abend, an dem zahlreiche Preisträgerinnen und Preisträger in Wort und Bild geehrt wurden. Auch in diesem Jahr hatten ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger sowie Stipendiatinnen und Stipendiaten die künstlerische Gestaltung des Abends übernommen.
In einem bestens gefüllten Dom im Berg wurden die tschechische Schriftstellerin Radka Denemarková (Literaturpreis), die Grazer Kabarettistin und Schriftstellerin Ulrike Haidacher (Peter-Rosegger-Literaturpreis) sowie die Zeitgenössischen Musik-Künstlerinnen und -Künstler des „Schallfeld Ensembles″ (Großer Interpretationspreis) ausgezeichnet. Weitere Preisträgerinnen und Preisträger waren die Pianistin und Komponistin Elisabeth Harnik, in deren Vertretung ihr Sohn Roland Trillsam den Andrzej-Dobrowolski-Kompositionspreis entgegennahm, der Künstler Franz Kapfer (Würdigungspreis für bildende Kunst) sowie der Regisseur Georg Schütky und Archie Hochörtler (Musikverein Allerheiligen/Mürzhofen), sie bekamen den Volkskulturpreis. Der Morgenstern-Preis ging an die Grazer Tänzerin und Choreografin Ursula Graber, mit dem Glanzstück-Preis wurde der Kulturverein „Griessner Stadl″, Ferdinand Nagele und Anita Winkler, ausgezeichnet.
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Im Rahmen der Preisverleihung betonte Landeshauptmann Christopher Drexler: „Mit den Kunst- und Kulturpreisen, die das Land Steiermark vergibt, werfen wir das Scheinwerferlicht auf das vielfältige Kunstschaffen in unserem Bundesland. Von der Musik über die Literatur bis hin zur bildenden Kunst konnten auch in diesem Jahr beeindruckende Künstlerpersönlichkeiten und ihre Leistungen, mit denen sie das Kulturland Steiermark prägen, ausgezeichnet werden. Mit der Verleihung der sogenannten MELA wollen wir die großen künstlerischen Werke der Preisträgerinnen und Preisträger vor den Vorhang holen und in stimmigem Ambiente, das von bereits ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstlern konzipiert ist, überreichen. Ein Abend von der Kunst für die Kunst. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich und bedanke mich bei den Künstlerinnen und Künstlern, die die Verleihung in beeindruckender Form gestaltet haben.″
Die Dankesworte im Namen der Preisträgerinnen und Preisträger sprach Radka Denemarková, die in ihrer Rede den Blick auf Begriffe wie Demokratie, Freiheit, Krieg und Identität lenkte, wobei zugleich die sprachliche Brillanz der Literaturpreisträgerin selbst zum Ausdruck kam.
Musikalisch umrahmte die Pianistin Viola Hammer (Andrezej-Dobrowolski-Kompositionsstipendium 2020) mit ihren virtuosen Kompositionen am Klavier den Abend.
MELA-Skulptur für Preisträger - „Inferno" von Mela Hartwig als zusätzliches Geschenk
Allen Ausgezeichneten wurde eine von Andreas Heller gestaltete MELA überreicht, eine Skulptur die der vielseitigen steirischen Künstlerin der Moderne Mela Hartwig Spira gedenkt, die 1938 vor den Nationalsozialisten aus Graz fliehen musste. Seit 2019 wird diese Trophäe an die Preisträgerinnen und Preisträger des Kulturressorts überreicht.
Um den Preisträgerinnen und Preisträgern das Schaffen Mela Hartwigs näherzubringen, schenkte ihnen Landeshauptmann Christopher Drexler jeweils den Roman „Inferno", den Mela Hartwig 1948 geschrieben hat. Dieser ist 2018 im Grazer Droschl-Verlag erschienen. Hartwig schildert darin scharfsinnig persönliche Traumata und Erlebnisse während des Unrechtregimes des Dritten Reichs.
Die Landeskulturpreise und Stipendien
Das Land Steiermark vergibt in Anerkennung herausragender Leistungen Landeskulturpreise und Stipendien. Diese werden über Vorschlag - fallweise auch nach einer öffentlichen Ausschreibung - von einer unabhängigen Jury für ein oder mehrere Werke vergeben. Die Bestellung der Jurymitglieder sowie die Verleihung der Preise an die vorgeschlagenen Persönlichkeiten werden von der Steiermärkischen Landesregierung beschlossen. In Betracht kommen Künstlerinnen und Künstler die ihren ordentlichen Wohnsitz in der Steiermark haben oder durch ihre Arbeit bzw. durch längeren Aufenthalt der Steiermark verbunden sind. Die Preise sind mit einem Preisgeld von je 10.000 Euro dotiert, die Stipendien mit je 5.000 Euro.