06.04.2023: Kultur*Europa*Journal mit Marjan Habibian
Malerin aus Teheran, seit 2013 arbeitet und lebt sie in einem kleinen Dorf in der Steiermark.
Die Natur inspiriert Marjan, daran besteht kein Zweifel. Was sie aber am meisten inspiriert, sind die Menschen - ihre Einstellung zum Leben und zur Gesellschaft, in der sie leben.
Als sie acht Jahre alt war, fand in ihrem Land eine Revolution statt. Acht Jahre Krieg folgten. Viele Einschränkungen wurden ihr auferlegt und Angst war ihr täglicher Begleiter.
Sie begann bald in Öl zu malen, wechselte dann zu Acryl und Mischtechnik. Der dicke Farbauftrag entsprach ihrem Temperament, der starke Einfluss des westlichen Expressionismus war und ist nicht zu übersehen. Er hat sie lange beschäftigt und geprägt.
Für Marjan, Kunst ist ein Ausdruck von Gefühlen: "Durch meine Bilder versuche ich meine persönlichen Höhen und Tiefen zum Ausdruck zu bringen auch die der Gesellschaft, in der ich lebe. Bis zu einem gewissen Grad war und ist dies ein Spiegelbild der Entwicklung der Kunst im Iran. Sie sind meine Reaktion auf die Gesellschaft, wie ich sie sah."
Nach dem Besuch der Grafikdesignhochschule erlangte sie ihren Master-Abschluss in der Malerei in Teheran.
Marjan hat sich an mehr als 80 Ausstellungen in mehr als zehn Ländern weltweit beteiligt.
Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem im Windsor & Newton Worldwide Millennium Malwettbewerb.
Seit 2017 hat sie mehrere Ausstellungen kuratiert, eine davon ist die Ausstellung "Growth", die vor kurzen in Oman in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Botschaft in Maskat unter Botschafter Christian Brunnmayr und der Unterschützung des Landes Steiermark, der Stadt Graz/Kulturrent stattfand. Die Ausstellung anlässlich der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Oman und Österreich fand mit4 Künstler/innen aus der Steiermark (Marlene Gollner, Elisabeth Gschiel, Walter Kratner, Marjan Habibian) statt.
Ihre Einzelausstellung mit dem Titel „Wachstum" am 12. April in Flughafen Graz entwickelte sich aus dieser Ausstellung. Dafür hat sie Werke aus verschiedenen Epochen ausgewählt, die alle zum Thema Wachstum passen. Die Serie bezieht sich auf die Zeit der Corona-pandemie, aber auch über die jetzige Situation des Irans und wurde maßgeblich von den täglichen Nachrichten beeinflusst.
Seit 2022 ist sie auch beim Projekt Kinder Kunst Hochschule Steiermark tätig.